Da ist das Ding! Der Erfolg ist da, der Abschluss gemacht und das Ziel auf das wir so lange hinarbeiten ist endlich erreicht. So viele Tiefschläge mussten überwunden werden um endlich dort anzukommen. Und dann... ja dann ist es doch gar nicht so befriedigend, wie ursprünglich gedacht.
Die Welt ist immer noch die Gleiche. Und ich hatte eigentlich gedacht, dass sie jetzt glitzern würde. Ja, wenn ich dieses Ziel erreicht habe, dann muss sich doch alles ändern, schließlich habe ich doch so viel Anstrengungen unternommen um es endlich zu erreichen. So dachte ich zumindest, doch dann stellt sich herraus, dass sich eben nicht immer das gesamte Leben ändert. Schade.
Was stimmt denn dann bitte nicht?
Sollte ich nicht glücklicher sein?
Ich habe Luftsprünge gemacht, ja. Für einen kurzen Moment, habe ich geweint vor Glück. Diese unfassbare Last, die endlich von meinen Schultern abgefallen ist, als ich es erreicht habe. Doch dieses Glück hielt irgendwie nicht so lange an, obwohl ich es so oft aufs neue versuchen musste und die Hoffnung schon längst aufgegeben hatte. Ich war erleichtert ... das kann ja nicht alles sein, dann muss ich das nächste große Ziel erreichen.
Nene, das würde auch zu schnell gehen. Vielleicht ist genau das der springende Punkt.
Ich habe weiter gemacht, trotz Rückschläg. Klar, weitermachen "muss man ja immer irgendwie" aber etwas zu tun, obwohl man es nicht tun muss - es durchzuziehen. Wenn ich schon nicht tagelang deswegen glücklich bin, kann ich auf jeden Fall zurückblicken und wahrlich stolz auf mich sein, dass ich weitergemacht habe. Ich hätte es nicht tun müssen, niemand hat es verlangt und trotz den Hürden habe ich weiter gemacht. Ja! Stolz darf ich auf mich sein und dieser Stolz fühlt sich so wahr und tiefgründig an, dass es vollkommen in Ordnung ist, danach nicht für immer glücklich zu sein und dass die Welt plötzlich nicht glitzert, oder?
Nachdem es immer Hochs und Tiefs geben wird, hab ich mir ein Buch angeschafft, in dem ich große und kleine Erfolge festhalte, ganz ähnlich wie das Dankbarkeitstagebuch. Das erinnert mich daran, was ich tatsächlich schon alles geschafft habe - was ich erreicht habe, unabhängig davon, ob ich musste oder nicht, denn getan hab ich es immer noch selber und auch erfolgreich. Fallen Dir drei Dinge ein, wesewegen du jetzt auf dich stolz bist? Ja? Schreibs' auf!
Rückblickend betrachtet, ist dann meist alles auch gar nicht mehr so schlimm. In dem Moment, wenn man einfach nicht weiter weiß, scheinen die Probleme meist unlösbar. Nun das große Glück blieb aus, aber die Erfahrung ist so unfassbar wertvoll. DENN: Ich war schon kurz davor aufzugeben und habe trotzdem weitergemacht. Es schien schon alles verloren, aber ich durfte lernen, dass es sich eben doch lohnt, dran zu bleiben. Wenn alle guten Dinge nicht drei sind, dann sind es eben vier oder fünf Anläufe, wenn ich weiß, dass das zu mir gehört.
Und es hat sich gelohnt, es hat sich so sehr gelohnt. In diesem Stolz schwingt auch das Gefühl vom Glück mit. Dieses Glück ist mein Erfolg.
Alles Liebe,
Deine Eugenie
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